Kunst und Wissenschaft: die Kaffeeröstung
In diesem dreiteiligen Beitrag könnt ihr mehr darüber lesen, wie aus der hübsch anzusehenden Kaffeekirsche erst getrockneter Rohkaffee und schließlich fertiger Röstkaffee wird! Dazu gehören drei Hauptaspekte:
- Anbau und Ernte
- Aufbereitung zum Rohkaffee
- Röstung
Damit die grünen Kaffeebohnen zuletzt in die vertrauten braunen Bohnen umgewandelt werden, fehlt noch der letzte Schritt: das Rösten.
Die Kaffeeröstung ist ein komplexer Prozess, quasi Kunst und Wissenschaft zugleich, der schon seit Jahrhunderten praktiziert und ständig weiterentwickelt wird. Auch deshalb gibt es kein einheitliches Handbuch für die perfekte Bohne, dem alle Röstmeister folgen. Vielmehr muss eine Vielzahl an Faktoren von Zeit bis Temperatur im Auge behalten werden, die die Eigenschaften des Röstkaffees beeinflusst. Welche Unterschiede es gibt und wie der Prozess abläuft, erfahrt ihr hier im letzten Teil unserer Serie!
Die Balance zählt: Röstgrade und Aromen
Einer der grundlegenden Unterschiede in den Ergebnissen einer Röstung besteht im Röstgrad. Im Wesentlichen ist er eine Mischung aus der Farbe der Bohnen und der Dauer, für die der Kaffee geröstet wurde. Hier reicht die Skala von nur leicht braunen „Zimtröstungen“ bis zu schwarzbraunen „spanischen“ oder „italienischen“ Röstungen mit dominanten Röstaromen.
Kaffee-Connaisseure wie ihr wissen aber natürlich: Die Aromen eines Kaffees sind vielfältiger als „mehr Röstaroma“ und „weniger Röstaroma“. In Bezug auf das finale Geschmacksprofil des Kaffees gibt es vor allem drei Hauptaspekte: Säure, Süße und Bitterkeit. Während sich die Säure mit längerer Röstdauer verringert, steigt die Bitterkeit, je länger und dunkler geröstet wird. Die Süße wiederum folgt (Achtung: Mathematik!) in etwa einer Normalverteilung: Das heißt, sie erreicht ihren Hochpunkt zwischen denen der Säure und Bitterkeit.
Wann genau dieser Punkt erreicht werden soll, kann man mithilfe eines guten Röstprofils kontrollieren. Die Aufgabe eines Röstmeisters liegt darin, die konkrete Zusammensetzung dieser Komponenten je nach Philosophie und den Vorlieben der Konsumenten anzupassen.