Tomatokeftedes: griechische frittierte Tomatenbällchen mit frischen Kräutern
Wir haben euch schon vor einer Weile mit unserem Lieblings-Meze Kolokithokeftedes bekannt gemacht, jetzt folgt sein weniger bekannter Cousin: die Tomatokeftedes!
Auch diese griechischen Tomatenbällchen können auf ganz verschiedene Weise zubereitet werden. Die beste Zeit ist dabei natürlich, wenn die heimischen Tomaten als Hauptzutat gerade richtig gut schmecken, in der Regel von Juni bis August.
Frische Kräuter wie Minze und Basilikum ergeben gemeinsam mit Feta eine schöne Mischung aus herzhaft und fruchtig-frisch. Dazu noch Tzatziki oder den einfachen Joghurt-Minz-Dip aus diesem Rezept und ihr habt ein sommerliches Fest auf dem Teller.
Durch das Ausbacken in Öl schmecken die Tomaten in der Mitte noch frisch und außen ein wenig wie halbgetrocknet – dadurch ergibt sich eine feine Aroma-Kombination. Wie so oft in der griechischen Mezedes-Welt kommt ihr auch bei diesen Tomatenbällchen mit wenigen Zutaten aus und das Ganze ist recht einfach gemacht.
Die Zubereitung gestaltet sich ähnlich wie bei den Kolokithokeftedes, allerdings mit etwas anderen Zutaten, da die Tomaten als Hauptkomponente deutlich mehr Flüssigkeit enthalten. Deshalb wird statt wie bei der Zucchini-Variante mit Ei hier mit Mehl gebunden. Das wiederum erleichtert es allen, die mal eine vegane Abwandlung probieren wollen: dafür dann einfach den Feta weglassen!
Das braucht ihr dafür (ergibt ca. 10-12 Tomatokeftedes):
Für die Tomatenbällchen
400-500g reife Rispentomaten
100-150g Mehl (bspw. Weizenmehl Typ 405) zum Binden
½ rote Zwiebel oder 2-3 Frühlingszwiebeln
½ Packung Backpulver
½ Bund Minze
1 Handvoll frischen Basilikum
2 TL getrockneten Oregano
100g Feta
neutrales Öl zum Ausbacken
Für den Dip
200ml griech. Joghurt mit 10% Fett
Minze
Saft ½ Zitrone
Olivenöl (wir empfehlen unser Kalamata PDO)
Und so geht’s:
Wascht zuerst die Tomaten und schneidet sie in Würfel. Sie müssen nicht zu fein sein, denkt aber daran, dass sie ab einer gewissen Dicke nicht mehr binden. Wascht nun die Kräuter und schält die Zwiebel oder Frühlingszwiebeln, bevor ihr beides ebenfalls fein hackt. Wenn ihr alles in eine Schüssel gegeben habt, großzügig salzen und pfeffern und den Oregano hinzufügen.
Den Feta könnt ihr anschließend am besten per Hand in die Mischung crumblen. Danach direkt noch einmal abschmecken, um vor allem den Salzgehalt zu prüfen.
Das Mehl, mit dem ihr eure Tomatenbällchen bindet, gilt es nicht in einem Schwung, sondern sukzessive hinzuzugeben und zu verrühren. So behaltet ihr die Kontrolle über die Konsistenz eurer Mischung. Vor dem Zugeben könnt ihr das Backpulver einmischen, das für etwas Auftrieb und Fluffigkeit in euren Bällchen sorgt. Das Ganze muss keine super kohärente Masse werden, dann wird es nämlich teigig und unser Ziel sind stattdessen frische, knusprig-fruchtige Tomatenbällchen. Die Menge an Mehl hängt auch immer von der Saftigkeit der verwendeten Tomaten ab, also behaltet ein Auge auf eure Zutaten und vertraut eurem Bauchgefühl (und gern auch einem Test-Tomatokefte) beim Mischen.
Wenn ihr die Zielkonsistenz erreicht habt, bei der eure Masse nur leicht gebunden ist und nicht völlig auseinanderfällt (mehr nicht!), stellt sie für 10 bis 15 Minuten in den Kühlschrank, während ihr den Joghurtdip (siehe unten) zubereitet.
Für das finale Event – das Frittieren der Tomatenbällchen – füllt in eine dickwandige Pfanne (z. B. aus Gusseisen) einen Fingerbreit, also etwa 100-200ml Öl ein. Dabei geht sowohl eine Mischung aus neutralem Öl und Olivenöl als auch nur neutrales. (Für maximale Freude am Gaumen und unseren Geldbeutel empfehlen wir natürlich unser griechisches Olivenöl Kalamata P.D.O im preiswerten 5l-Kanister.)
Erhitzt euer Öl auf etwa 170°C – nachprüfen könnt ihr hier entweder mit einem Grillthermometer oder mit einem Holzlöffel, der bei Erreichen der geeigneten Temperatur Bläschen verursacht, wenn ihr ihn ins Öl haltet. Die Mutigen unter euch können natürlich auch einfach mit dem ersten Tomatenbällchen testen. Der sollte bei Kontakt mit dem Öl gut brutzeln, aber nicht sprudelnd den gesamten Herd vollspritzen.
Um die Bällchen in die richtige Gestalt zu bringen, nehmt einfach zwei Esslöffel und formt Quenelles – oder, weniger prätentiös: längliche Eierformen –, indem ihr einen gehäuften Esslöffel von eurer Masse nehmt und dann jeweils mit einem zweiten Löffel die gesamte Portion abtragt. Mit dem Perfektionismus müsst ihr es nicht übertreiben, denn irregulär geformte Exemplare sorgen mitunter für extra crispy bits.
Backt die Tomatenbällchen nun 2-3 Minuten einseitig aus, bis sie goldbraun werden. Wendet anschließend einmal und wiederholt das Prozedere auf der anderen Seite. Nach dem Frittieren dürfen sie sich einmal eine Pause gönnen: Lasst die Bällchen auf Küchenpapier oder einem Gitter abtropfen und bedeckt sie am besten mit einer extra Lage Küchenpapier, um überschüssiges Fett abzutragen. So werden sie besonders crispy.
Joghurt-Minz-Dip
Wenn ihr die Bällchen-Masse fertiggestellt habt, könnt ihr diesen easy gemachten Dip angehen. Füllt dafür einfach möglichst stichfesten und nicht zu flüssigen griechischen Joghurt in eine Schüssel. Salzt, pfeffert und gebt fein gehackte Minze hinein und fügt nach Belieben den Saft einer halben bis ganzen ausgepresste Zitrone hinzu, bis sich eine leichte Säure ergibt – ein guter Gegenpol bei frittierten Gerichten. Dazu noch ein wenig Olivenöl, alles untermengen und zum Garnieren noch extra Minze und einen Schuss Öl – fertig ist der perfekte Begleiter zu euren Tomatenbällchen! Damit guten Appetit – καλή όρεξη!
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!